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Rohkost in aller Munde

Im wahrsten Sinne des Wortes ist Rohkost in aller Munde, denn wir alle essen ja zumindest gelegentlich mal einen Apfel, einen Salat oder dergleichen. Aber wussten Sie, dass sich heutzutage immer mehr Menschen für Rohkost begeistern und eine solche Ernährungsweise bevorzugen? Von Leistungssportlerinnen zu Hausfrauen, von Politikern zu Handwerkern, von Hollywood-Filmstars zu Akademikern, und so weiter, finden immer mehr Menschen aus den unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen Ihren Weg zur Rohkost.

Warum ist das so? Was soll an Rohkost so aufregend sein? Ist es überhaupt praktisch, gesund und genussreich so zu leben? Auf diese und mehr Fragen werden wir folgend im Interview-Stil kurz eingehen.

Was ist eigentlich Rohkost?

Heutzutage hat der Begriff Rohkost zwei Bedeutungen. Einerseits bezeichnet der Begriff „Rohkost“ Lebensmittel in ihrem natürlichen und ganzheitlichen Zustand. So wie sie in der Natur zu finden sind und wir Menschen sie seit jeher, und vor der Entdeckung des Feuers praktisch ausschliesslich, gegessen haben. Anderseits wird Rohkost auch verwendet um Nahrung zu bezeichnen, die nicht im traditionellen Sinne gekocht, gebacken, gebraten usw., aber dennoch in Form von Speisen und Gerichten zubereitet wurde. In jedem Fall handelt es sich bei Rohkost um Nahrung die nicht mit Hitze über ca. 42 Grad Celsius behandelt wurde.

Was soll an Rohkost so aufregend sein?

Instinktiv wissen wir alle, dass es gesund ist frische Früchte und Gemüse zu essen. Was Rohkost-EnthusiastInnen aber besonders begeistert, sind die positiven Veränderungen auf körperlicher, mentaler, emotionaler und auch spiritueller Ebene. Viele Menschen erleben mit einer Rohkosternährung mehr Vitalität, bessere Gesundheit, ein ausgewogeneres Körpergewicht, klarere Gedanken, höhere Naturverbundenheit und Ähnliches. Neben unzähligen Erfahrungsberichten wird auch wissenschaftlich untersucht, warum pflanzliche Nahrung vor allem im rohen Zustand bedeutende Vorteile hat. Dazu gehören z.B. eine hohe Nährstoffdichte (Nährstoffgehalt pro Kalorie), maximale Nährstofferhaltung (besonders hitzeempfindliche Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe), Vermeidung von potentiell schädlichen Stoffen die durch Hitze entstehen können (z.B. karzinogene Verbindungen), und weitere Aspekte.

Ja aber schmeckt eine solche Ernährung überhaupt? Ist das nicht langweilig?

Die Rohkost-Lebensmittelgruppen sind zahlreich, vielfältig und beinhalten unter anderem Süssfrüchte, Gemüse, grünes Blattgemüse, Nüsse, Kerne, Sprossen, Getreide/Pseudogetreide, Meeresgemüse, Hülsenfrüchte, und mehr. Diese Lebensmittel kann man einzeln oder Salat-ähnlich konsumieren, oder genau wie mit Kochkost auch zu wunderbaren Gerichten verarbeiten. Ja sogar Gourmet-Speisen wie z.B. Lasagne, Burgers, Pastas, Torten, Kekse, Eiskrem und vieles mehr, ist mit Rohkost möglich.

Wie bitte? Rohe Lasagne, Burger und Torten?

Kochen im Sinne von Essenszubereitung und -veredelung geht auch ohne Hitze. Tatsächlich bietet Rohkost heutzutage eine aufregende Welt voller vertrauten sowie neuen Geschmäcker und kulinarischen Erlebnissen. Es gibt inzwischen sogar Schulen und Institute, wo man sich zur professionellen Rohkost-Köchin ausbilden lassen kann. Aber selbstverständlich ist es auch ohne eine solche Ausbildung durchaus möglich, eine Rohkosternährung zu praktizieren, ohne dabei auf kulturelle Geschmäcker, Gewohnheiten und Rituale zu verzichten. Dabei geht es nicht unbedingt darum die Kochkost zu imitieren, sondern einfach aufzuzeigen wie reichhaltig, vielfältig und genussreich eine Rohkosternährung sein kann. Das macht vor allem eine Umstellung auf Rohkost viel einfacher und den meisten Menschen zugänglicher.

Ja aber bestimmt ist es sehr aufwendig so zu essen, oder?

Es kommt darauf an, wie man seine Ernährung gestaltet. Einerseits ist Rohkost der ultimative „Fast Food“, denn was geht schneller als nach Früchte und Gemüse zu greifen und reinzubeissen? Anderseits kann die Zubereitung einer Gourmet-Mahlzeit erheblich viel Zeit in Anspruch nehmen. Durchschnittlich gesehen jedoch, braucht eine Rohkosternährung nicht mehr Zeit als eine Kochkosternährung. Sobald die neuen Gewohnheiten eingespielt sind, berichten viele Menschen, dass sie mit Rohkost sogar Zeit sparen.

Friert man nicht ständig wenn man immer nur kalt isst?

Viele Menschen denken bei Rohkost an kalte Kost. Tatsächlich ist Rohkost aber nur selten kalt. Meistens hat das Essen Raumtemperatur und kalt ist Rohkost nur, wenn sie direkt aus dem Kühlschrank oder der Gefriertruhe kommt. Ausserdem lassen sich Speisen bei Bedarf leicht anwärmen, denn bis ca. 42 Grad Celsius bleibt die Rohkostqualität erhalten. Obwohl vor allem der erste Winter eine besondere Herausforderung sein kann, passt sich der Körper mit der Zeit an und man löst sich automatisch vom Denkmuster “ich brauch warmes Essen um warm zu bleiben“. So gibt es selbst in den kältesten Regionen der Welt (z.B. Alaska, Finnland, Sibieren) Menschen die erfolgreich Rohkost praktizieren.

Hmm, aber auswärts essen geht dann wohl nicht mehr. Wird man da nicht zur Aussenseiterin?

Obwohl noch keine Rohköstlerin in einem Restaurant verhungert ist, stimmt es natürlich, dass vielerorts ohne rohköstliche Gastronomie das Angebot auswärts oft auf Salate beschränkt ist. Ganz anders sieht es z.B. in Kalifornien aus, wo es in gewissen Städten Rohkost-Restaurants am Laufmeter gibt (von Imbissbuden bis zur Haute-Cuisine Gastronomie). Dies hilft uns in Europa natürlich nicht weiter, aber mit ein paar Tricks bzw. neuen Gewohnheiten (z.B. im Vorfeld das Restaurant nach einem üppigen Rohkost-Teller fragen, Hunger vorher stillen, usw.) lässt sich auch ein soziales Leben geniessen. Ausserdem ändert man seine Haltung indem man sich bewusst wird, dass bei sozialen Anlässen zwar oft Essen involivert ist, es jedoch nicht wirklich darum geht, sondern eben um soziale Interaktion. Dass man an einem Anlass nicht wegen dem Essen, sondern der sozialen Komponente teil nimmt, lässt sich auch gut erklären und stösst meistens problemlos auf Verständis.

Wie kann man mit einer Rohkosternährung beginnen?

Es ist hilfreich zu verstehen, dass man nicht über Nacht auf 100% Rohkost umstellen muss, um davon zu profitieren. Jedes Bisschen mehr Rohkost in der Ernährung macht einen Unterschied. Fangen Sie z.B. damit an, das Frühstück mit einem Saft, Smoothie oder mit Früchten zu ersetzen. Ein weiterer Schritt wäre das normale Mittag- und Abendessen mit einem reichhaltigen Salat oder einer Rohkost-Suppe aus dem Mixer zu beginnen. Anstatt Snacks können Sie zwischendurch Gemüsestäbchen z.B. mit einem Avocado-Dip essen, oder einen Smoothie trinken. Lernen Sie einfache Rohkostrezepte (via Internet, Buch oder Seminar) und ersetzen Sie Schritt für Schritt eine weitere Mahlzeit pro Tag. Auf diese Weise können Sie sich ohne drastische Umstellung bald an den Vorteilen einer Rohkosternährung erfreuen.

Über Rohkost könnte man noch vieles schreiben, disskutieren, erforschen usw. Jedoch bringt es wesentlich mehr, es einfach auszuprobieren um die Auswirkungen am eigenen Körper zu erleben.

Fühlen Sie sich von einer Rohkosternährung angesprochen, fangen Sie am besten einfach damit an. Machen Sie kleine Schritte vorwärts und Sie werden bald spüren warum Rohkost weltweit in aller Munde ist. Nicht weil es etwa nur ein Trend im Sinne einer Modeerscheinung ist, sondern weil Rohkost eine nachhaltige Ernährungs- und Lebensweise ist, die für mehr Vitalität, Gesundheit, Ausgeglichenheit und Lebensfreude steht.

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